Was mir heilig ist – Christoph Schlingensief (Deutschlandradio Kultur)

Veröffentlicht am | Sonntag, den 27.12.09 | Christoph Schlingensief

(…) ich wünsche uns allen einen guten weg ins neue jahr ! viel liebe, geborgenheit, glück und gesundheit ! wir sind gerade in finnland. sehr kalt und still….. und der himmel sehr sehr dunkel. denke weiter an den hypergott…. befreit mich wirklich, un dennoch muß ich mich gerade sehr liebevoll um maria, jesus und auch gott kümmern, weil sie mir in ihrer menschlichen beschaffenheit fast leid tun. was haben wir menschen da bloß gemacht? und wenn ich dann mit meiner mutter vor dem fernseher saß und den papstsegen über dvbt empfangen habe,…. und  dann hat dieser mann so gar keine ausstrahlung . und die vielen kirchengottesdienste im tv wirken wie schlechte aufführungen, dann tut mir das ritual der wandlung auch leid. das hat wirklich nichts im tv zu suchen. ich plädiere wahrscheinlich sowieso für eine kirche der bescheidenheit und abgeschiedenheit. also die einpersonenkirche habe ich ja schon bei attabambi pornoland gebaut und benutzt. und die war auf rollen. konnte überall hinrollen…. auch hinter den schrank… und wenn man drin stand, hat man seinen eigenen atem gespürt und war sehr bei sich. sehr allein und doch in einem zentrum. wie eine wurst in einer pyramide. die bleibt da merkwürdigerweise länger frisch als unter einer runden abdeckung. herzliche grüße, christoph s.
 

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Radiofeuilleton, Deutschlandradio Kultur vom 24.12.2009, 11:54 Uhr

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