PLAN C

Veröffentlicht am | Sonntag, den 18.04.10 | Christoph Schlingensief

“Das war eine ehre und wieder ein schritt nach vorne !” – francis kere und ich konnten heute auf dem PLAN C Treffen das operndorfprojekt vorstellen.
und schon wieder haben sich bereits 4 institutionen, festspielpartner und förderer gemeldet, die das operndorf in den nächsten 12 monaten ebenfalls unterstützen werden. endlich wird immer klarer, das das operndorf eben kein “entwicklungshilfe”-projekt wird. diese ganzen entwicklungshilfemenschen machen sicher gute arbeit, aber viele werfen ihre sachen ab, beharren auf minimalausstattung und transportieren deshalb das altbekannte bilod vom armen afrikanischen kontinent, dem man mal eben auf die beine helfen muß. zum glück wächst die schar derer, die sich anfangen dafür zu interessieren, warum innerhalb der entwicklungsprojekte meist nur der traurige weg : “ich kann es noch effektiver, noch billiger, noch einfacher”, gegangen wird. da scheint ein regelrechter wettbewerb zu herrschen zu sehen wer wieviel kinder oder künstler oder gebäude für noch weniger geld als die anderen versorgen konnte. das war ein schöner teil der heutigen präsentation. unsere schulen werden bestimmt doppelt so teuer als die , die man uns aufdrängen will. wir sind eben nicht an kisten und kästen mit wellblechdächern interessiert, die mal so eben hingeklatscht werden, auf dass die förderer endlich sagen können: wir haben eine schule gefördert. leben heißt auch ästhetik, heißt kunst,… verbindung von öffentlichkeit, innerlichkeit, leben, kunst und politik. alles zusammen. fehler machen wir natürlich stündlich, aber bestehen darauf, das wir auch darüber sprechen dürfen, und nicht so tun als hätten wir die weisheit mit löffeln gefressen. was man da für leute trifft und wieviele helfersyndrome auf kosten des afrikanischen kontinents (um nur ein beispiel zu nennen) ausgelebt werden, geht in die tausende…. puhhhhhhh…. also nun hier zwei fotos der präsentation. anwesende ca: 250 personen. herzlichen dank für die einladung und wir machen demnächst in belgien, holland, österreich und auch frankreich weiter. das operndorf ist sozusagen auf einem guten weg und sogar andere länder wie z.b. Mali bieten jetzt schon kooperation an, wollen auch mal gucken wie sie so etwas in ihrem land probieren könnten. denn:  Es bleibt ein versuch ! und das ist das wirklich Erfreuliche ! es steckt nicht die überzeugung dahinter, das es nur so gehen kann! ganz im gegenteil. das operndorfprojekt steht für vielfalt. und deshalb dürfen sich auch die festgefahrenen freunde der vorurteilsmaschine gerne immerwieder voll reinwerfen ! SIE HELFEN UNS! ….. bis hoffentlich bald……
und hier noch die kurzbeschreibung der veranstalter: 500 Künstler, Veranstalter, Netzwerker, Festivalmacher, Produzenten und Kulturexperten aus ganz Europa treffen sich vom 15. bis 18. April 2010 zu einer gemeinsamen Konferenz in Berlin, Initiiert durch das europäische Theaternetzwerk “International Network for Contemporary Performing Arts” und RADIALSYSTEM V. Gemeinsam mit ihren Berliner Partnern aus dem Bereich zeitgenössische Darstellende Künste diskutieren die Teilnehmer Visionen und Herausforderungen für die Gesellschaftskultur bzw. Kulturgesellschaft der Zukunft. Ihr “Plan C” lässt die “Crisis” hinter sich, setzt auf “Creativity”, “Collaboration” und “Community”. Fast 50 begleitende und gemeinsam mit “Plan C” präsentierte Inszenierungen – unter anderem “Travelogue I – Twenty to eight” im RADIALSYSTEM V – verknüpfen die Konferenz mit der Berliner und der internationalen Tanz- und Theaterszene. Weitere Informationen zu “Plan C” unter www.plan-c-berlin.de

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