Guten Morgen aus Zuerich
Veröffentlicht am | Donnerstag, den 19.11.09 | Christoph Schlingensief
Heute nacht sollte ich zum papst. Es sollte ein foto gemacht werden, wo er mir seine alte stradivari zeigte. Das treffen konnte nicht stattfinden, weil meine frau nicht erreichbar war. Die handytastatur, auf der ich ihr dieses ausstehende treffen mitteilen wollte, wurde zu einer kaesscheibe. Es war unmoeglich darauf den text einzutippen… ich muss dann irgendwie weitergelaufen sein, kam zu einem vorsingen von wolfgang wagner und entdeckte in alten unterlagen, dass meine grossmutter, die mutter meines vaters, die besitzerin eines zweiten bayreuths gewesen war, das aber durch die hinterhaeltige art von wolfgang wagner keinen pfennig aus dem marstallplan bekommen hatte. Im traum schrieb es sich : marschtalplan. Ich habe das sehr bedauert und hielt einen vortrag, in dem ein text von carl hegemann aus den gestrigen proben vorkam: ”in den naechsten 100 jahren werden 6 milliarden menschen sterben! Und diese zahl ist extrem geschoehnt!” – guten morgen liebe sonne ! In zuerich erwacht. Alles beim alten……..
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Von: “Christoph Schlingensief”
Datum: 18.11.2009 23:54
Betreff: Und dieser text kommt vom handy….
Kirchdienst.ch
”Die Kirche hält viel zu wenig an Gegenüber aus und scheint tatsächlich schlecht in der Lage, auszuhalten, was Künstler machen.” Der deutsche Regisseur und Filmemacher philip griening , ”Die grosse Stille” über das Leben der Kartäuser für Aufsehen sorgte, kritisierte im Interview der Interview der der Kirche mit zeitgenössischer Kunst. Die Kirche sollte grosse Künstler wie etwa Christoph Schlingensief ernst nehmen und mit Offenheit das Gespräch suchen. – Papst Benedikt XVI. trifft am 21. November im Vatikan mit rund 270 Künstlern aus aller Welt zusammen. Christoph Schlingensief wird dabei die predigt halten und dem glaubensbruder sagen, dass er sich als streng glaeubiger christ von der kirche verlassen fuehlt. Und dass dies wohl vielen leuten so ginge. Jedenfalls habe die grosse resonanz auf sein buch gezeigt, wieviele menschen die heutige katholische kirche ohne lebenskraft empfinden. ”Von jesus freude ist da nichts mehr zu spueren. Vielmehr erscheint die kirche wie ein Leidensverwalter, bei dem man ein paar gebete abholen kann. Mehr nicht ! Keine Freude oder kaum noch Freude ! Und das finde nicht nur ich sehr enttaeuschend ! Wenn weltliche mauern fallen koennen, dann muss auch endlich die mauer zur Liebe Gottes oder Hypergottes eingerissen werden. Gottes kraft muss ernsthaft spuerbar werden und dazu braucht man wirkliche Offenheit und keine gespielte, lieber glaubensbruder ratzinger ! ” C.S.