Zurück aus Afrika!

Veröffentlicht am | Mittwoch, den 18.11.09 | Christoph Schlingensief

Sind letzte woche aus burkina faso zurückgekehrt. war wieder ein guter schritt voran. jeden tag vertragsverhandlungen mit dem kultusministerium und dann wieder besichtigung von möglichen standorten. mittlerweile erwachen auch in burkina einige leute, die angst haben, dass wir ihnen in die quere kommen, aber sie können alle ganz beruhigt sein. wir sind überhaupt nicht daran interessiert anderen projekten, sei es nun privaten oder staatlichen in die quere zu kommen. und dem ein oder anderen würde ich gerne vorschlagen erstmal nachzufragen oder genauer nachzuforschen, bevor sie und er da irgendwelche meinungen mit falschen daten und fakten losschickt. unteranderem auch journalisten, die exklusiv für die ARD aus afrika berichten. nur gut, dass nun ihre “exklusivität” von führenden Redakteuren und auch einigen intendanten hinterfragt wird. nur nochmal zum mitschreiben: die summe von 1,4 millionen bezieht sich auf die gesamtkosten für bauwerke, personal, 2 jahre und 3 projekte, die auch in europa gezeigt werden, u.a. auf der ruhrtriennale, an der staatsoper in münchen, in hamburg, belgien und am deutschen theater in berlin. und natürlich geht das alles nur, weil ich im ständigen austausch mit francis kere stehe, der in burkina faso geboren ist, und genau die als paradebeispiel genannte schule für 30.000 euro gebaut hat. francis kere ist überhaupt derjenige, der dieses ganze projekt erst ermöglicht hat. er ist sozusagen derjenige, der sagt was geht und was besser gelassen werden sollte.  will man vielleicht nicht hören, dass dieses projekt nur dann entstehen wird, wenn es auch im land und von dort lebenden personen erlaubt wird ? als käme ich da wie einige entwicklungshilfeprojekte mit der dampfwalze runter, knall ein theater hin, pflanze wahrscheinlich noch grünen rasen und erkläre bayreuth für eröffnet. aber was soll´s… dieser vorauseilende gehorsam ist eine deutsche tugend, und ich habe da einfach keine lust mehr drauf. das projekt ist auf seinem weg und wenn es so weitergeht, dann wird der vertrag im januar unterschrieben. die vertragsverhandlungen waren jedenfalls sehr anstrengend und dafür aber sehr erfolgreich. noch fehlt zwar ein ziemlicher batzen an geld, aber auf der lesereise und vor allem auch über die internetseite www.festspielhaus-afrika.com kommen immerwieder kleine und auch grössere spenden herein.

Am 24.11.2009 lese ich nochmal im theater bochum und danach am 18.12.2009 in wien im akademietheater.

Außerdem gibt es noch im dezember eine ganze sendung im NACHTCAFE mit Volker Panzer,
in dem das projekt mit filmen und gesprächen vorgestellt wird.
Teilnehmen werden francis kere und auch ruppert neudeck und wahrscheinlich auch henning mankell und einige andere….

Also es wird gesammelt… an allen fronten! und unbedingt die letzte ausgabe der ZEIT kaufen vor weihnachten….. Überraschung!

Wenn es also so weitergeht werden wir dann ende januar mit dem ersten bau beginnen.
Und dann heißt es. VON AFRIKA LERNEN !  – Willkommen in Burkina Faso !

 

Auf dem ersten Gruppenfoto sieht man:
v.l.n.r.: Francis Kere, Lassina SIRIBIÉ, dann Stanislas MEDA Kabinettchef, Bakary KONATÉ Dozent an der Uni und Direktor vom Conservatoire National des Arts et Métiers.
Auf dem zweiten Gruppenfoto sieht man:
Désiré OUÉDRAOGO Direktor der Planung und der Projekte,hinter ihm Léandre SORGO, Jurist und Assistent des Kabinettchefs ,
C.S., mitte: Kanzlerin der dt.Botschaft in Ouagadougou, daneben Stanilas MEDA, neben ihm Inoussa BELEM Kulturassistent
und hinter ihm Lassina SIRIBIÉ, rechts aussen Celina Nicolay, Projektleiterin Deutschland.

Und nun sind wir wieder in zürich, wo ich gerade eine kleine arbeit für rene polleschs : “Calvinismus Klein” erarbeite.
Titel: ”STERBEN LERNEN”. Darüber werde ich demnächst was schreiben. Jetzt gehen wir aber lieber mal zu bett, es geht mir nämlich gerade sehr gut, und da will ich jetzt nicht zuviel kraft verlieren. Sagen wir mal so: mein bäuchlein wächst. und das was mich damals geärgert hat, macht mich jetzt ganz glücklich.

Gute nacht und bis bald!
Christoph

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